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Meine persönliche Schwangerschaftsdiabetesgeschichte
1. Sportlich aktivIch war in meinem bisherigen Leben immer sehr aktiv und habe viel Sport getrieben. Außerdem habe ich mich durch mein Studium und meine Arbeit natürlich „halbwegs“ gesund ernährt (dachte ich zumindest). Ich hatte vor beiden Schwangerschaften Normalgewicht und hätte nie im Leben daran geglaubt, dass ich eine Kandidatin für Schwangerschaftsdiabetes bin. Während meiner ersten Schwangerschaft mit 31 Jahren war das Ergebnis meines 50g Glukosetests beim Frauenarzt knapp unter dem Grenzwert. | 2. Zweite SchwangerschaftDas Thema hat mich dann nicht weiter beschäftigt, da die Schwangerschaft problemlos verlief und meine Tochter mit Normalgewicht (3300g) zeitnah zum errechneten Termin geboren wurde. Mit 34 Jahren wurde ich das zweite Mal schwanger. Mir war noch in Erinnerung geblieben, dass mein 50g Glukosetest in der 1. Schwangerschaft grenzwertig war, daher versuchte ich mich vor dem Test bereits besonders gut zu ernähren (möglichst wenig Zucker, besonders abends). Das half diesmal leider nix. | 3. SchwangerschaftsdiabetesAlso musste ich zur 75g Glukose-Test„Nachprüfung“. Ich war mir sicher, dass nach diesem Test der „Irrtum“ auffällt und ich das Thema wieder abhaken könnte. Aber das genaue Gegenteil passierte… Mein Nüchternwert war zwar super, aber meine 1h und 2h-Werte waren deutlich zu hoch (und leider auch nicht nur knapp drüber). Das hieß dann also: Schwangerschaftsdiabetes. |
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4. Viele TermineNach der Diagnose war ich eher genervt über nun folgende weitere Termine/Untersuchungen (Tages-Nacht-Profil und Ernährungsberatung im Krankenhaus) als besorgt, da ich mir immer noch sicher war, dass meine Werte lediglich „Ausreißer“ waren aber das ich keinen Schwangerschaftsdiabetes habe. Ich erfüllte, bis auf mein Alter, keine der gängigen „Klischees“ (Übergewicht, Bewegungsmangel, Diabetes in der Familie). Im Krankenhaus wurde nach den Hauptmahlzeiten und nachts mein Blutzucker bestimmt. | 5. BlutzuckergrenzwerteAußerdem wurde über Ultraschall die Entwicklung meines Babys erfasst und ich bekam ein Blutzucker-Messgerät inkl. Einweisung für zu Hause sowie eine einstündige Gruppen-Ernährungsberatung. Die Blutzucker-Werte im Krankenhaus lagen unterhalb des Grenzwertes von 7,7 mmol/l, jedoch aß ich deutlich kleinere Portionen als zu Hause (wenn ich ehrlich bin: ich hatte den ganzen Tag richtig Hunger). | 6. ErnährungsberatungAuf die Ernährungsberatung war ich natürlich bereits im Vorfeld sehr gespannt, da ich mich aufgrund meiner Ausbildung stark für dieses Thema interessierte. Die ausgebildete Diätassistentin versuchte die wichtigsten Sachen möglichst einfach und verständlich innerhalb von einer Stunde auf den Punkt zu bringen, aber ich hatte das Gefühl, dass weder ich noch meine weiteren Mitstreiterinnen nach der Stunde ausreichend gewappnet waren um ihre Ernährung alleine und vor allem erfolgreich umzustellen. |
7. ErnährungsumstellungUnd auch ich kämpfte die ersten drei Wochen mächtig mit meiner Ernährungsumstellung. Zunächst versuchte ich nur die Kohlenhydratmenge zu reduzieren, was jedoch schon, für meine Verhältnisse, eine große Veränderung bedeutete. Ich denke, dass ich von nun ungefähr 40-50% weniger Kohlenhydrate gegessen habe als vorher. Das hört sich erst einmal viel an, aber ich war auch ein absoluter Kohlenhydrat-Liebhaber. | 8. HeißhungerEs gab keine zuckerhaltigen Getränke mehr (obwohl ich bisher nur Schorlen getrunken habe), deutlich weniger Obst bzw. einige Obstsorten gar nicht mehr (Melone, Weintrauben, Süßkirschen), weniger Kohlenhydrat-Beilagen zu den Mahlzeiten und keine Süßigkeiten oder Kuchen. Am Anfang hatte ich häufig Heißhungerattacken und das Gefühl nie richtig satt zu sein (aber das geht wirklich nach 3-4 Wochen weg, wenn Sie durchhalten, glauben Sie es mir!!!). | 9. Zucker im GriffAber diese Umstellungen reichten leider nicht aus um Zuckerspitzen zu vermeiden. Daher achtete ich nun zusätzlich auf die Qualität der Kohlenhydrate, die weiteren Mahlzeitenkomponenten (wie Protein und Fett) sowie auf die Mahlzeitenverteilung. Mit diesem Gesamtpaket an Veränderungen bekam ich die Blutzucker-Werte deutlich besser in den Griff. |
10. Gesundes BabyDas Baby entwickelte sich normal und ich merkte auch positive Veränderungen bei mir. Vor und während der Schwangerschaft hatte ich immer mit einem wahnsinnigen Blähbauch zu tun. Damit hatte ich jetzt keine Probleme mehr. Ich fühlte mich trotz der fortschreitenden Schwangerschaft relativ fit und motiviert. Nachdem auch die Heißhungerattacken verschwunden waren, war ich deutlich zufriedener und ausgeglichener. |
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